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Das Lehrer Interview mit Sonja Berger am Lehrstuhl für Empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie – LMU München

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Sonja BergerLehrstuhl für Empirische Pädagogik und Pädagogische Psychologie – LMU München

Stellen Sie sich und Ihre Arbeit bitte kurz vor.Ich bin Dozentin und wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Medienpädagogik und Digitalisierung von Unterricht. Im Rahmen meiner Seminare versuche ich, für medienerzieherische Themen zu sensibilisieren, u.a. für Cybermobbing.
Welche Funktion haben Sie in Ihrer Bildungseinrichtung?
Mitarbeiterin in der Projektkoordination, Datenauswertung und Lehre.
Denken Sie, dass Cybermobbing in Ihrer Bildungseinrichtung ein Thema ist?Ich stelle mir vor, dass es vorkommt, wir als Lehrpersonal jedoch nichts oder kaum davon mitbekommen.
Ist Cybermobbing ein Problem in Ihrer Bildungseinrichtung?
Keines, das besondere Aufmerksamkeit erlangt. Mir ist bisher kein Fall bewusst.
Wie gehen Sie mit Cybermobbing an Ihrer Einrichtung um?Mir ist nicht bekannt, dass es eine Uni-weite Strategie zum Umgang mit Cybermobbing gibt.
Fühlen Sie sich durch die Präventionsangebote an Ihrer Uni ausreichend geschult im Falle eines Cybermobbingvorfalls?Ich persönlich nicht. Meine Studierenden kommen damit aber vielleicht auch nicht unbedingt auf mich zu, sondern eher auf eine Beratungsstelle. Sollte es doch einmal vorkommen, dass ich involviert werde, wäre ich damit vermutlich erst einmal überfordert.
Denken Sie, dass Cybermobbing ein sich vermehrendes Phänomen ist?Ich vermute, dass es mit der Zeit sichtbarer wird, sich aber auch mit den technischen Möglichkeiten vervielfältigen kann.
Denken Sie, dass es mehr Präventionsangebote im Bereich Digitale Welt, Cybermobbing u.ä. geben sollte?Ja, ich denke aber, vor allem im Bereich der Lehrkräftebildung.
Denken Sie, dass Sie bzgl. des Themas Präventionsarbeit (allg. Thematiken) ausreichend
Programme angeboten bzw. durchgeführt bekommen? (Bez. auf Angebote z.B. durch den
Bund) Ja/Nein/Warum?
Es gibt einige sinnvolle optionale Angebote der Universität für Mitarbeitende und Studierende u.a. zu Work-Life-
Balance, Zivilcourage, Konfliktlösung. Daran teilzunehmen benötigt aber Zeit, die man sich proaktiv nehmen
muss.
Sind aus Ihrer Sicht, Lehrer ausreichend geschult, wenn es sich um das Thema Digitale
Welt dreht?
Da die Fortbildungsangebote optional sind, erreichen wir sicher (noch) nicht alle Lehrkräfte in ausreichendem Maße. Wir haben eine Basisqualifikation, die alle Lehrkräfte durchlaufen müssen, dazu gibt es in der Schulpädagogik auch eine Vorlesung. Wer dazu explizit geschult werden möchte, kann bei uns, aber auch an einigen anderen Unis, das Erweiterungsfach „Medienpädagogik“ studieren. Es gibt ebenfalls einige fachdidaktische Angebote zum Thema, diese sind jedoch noch stark ausbaubar.
Wie sind Ihre Erfahrungen mit dem Präventionsprogramm vom Bündnis gegen
Cybermobbing?

In drei Seminaren haben erfahrene Referent:innen vom Bündnis gegen Cybermobbing wichtige Impulse zum Thema gegeben. Die Vorträge waren hervorragend strukturiert, informativ und aufrüttelnd. Nicht nur unsere
Lehramtsstudierenden, sondern auch mich haben diese Impulse sehr bereichert.
Möchten Sie etwas loswerden, eine Anregung geben o.ä?Die Auseinandersetzung mit medienerzieherischen Themen, dazu gehören auch das Thema Mobbing und Cybermobbing, sollte in der Lehrkräfteausbildung fest verankert sein.
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